DON’T MOVE
Ein Tanzstück von Modjgan Hashemian und Susanne Vincenz
Was passiert, wenn Tanz verboten ist? Wenn es keine Clubs gibt und zumindest legal keine Partys? Wenn es keine Ausbildung gibt und keine Möglichkeit, Tanz auf der Bühne zu zeigen, ohne eine Strafe zu riskieren? Denn das ist seit der Revolution von 1979 die Realität im Iran. DON’T MOVE fragt nach den Konsequenzen für Menschen, deren Passion und Lebensinhalt der Tanz ist. Wie gelingt es ihnen gegen alle Widerstände dennoch zu tanzen? Welche Strategien entwickeln sie, um die von der Zensur verhängten Einschränkungen zu umgehen? Denn wie so vieles andere in der Islamischen Republik existiert Tanz, obwohl er verboten ist.
Ausgangspunkt für das Stück war die Begegnung mit Tänzern und Tänzerinnen aus Teheran, die sich selbst nicht so bezeichnen dürfen. Selbst das Wort Tanz darf nicht verwendet werden. Stattdessen sind sie gezwungen, von „Rhythmischer Bewegung“ zu sprechen, wenn sie ihre Arbeit beschreiben. Aus diesen Begegnungen entstand der Wunsch, über die geografische, kulturelle, politische Distanz hinweg gemeinsam ein Tanzstück zu entwickeln – im Austausch mit Tänzern, die in Berlin arbeiten.
Modjgan Hashemian stellt eine Verbindung zwischen Tänzern aus Teheran und Berlin her, um zu erforschen, welches Potenzial den Körper in Bewegung so bedrohlich macht und wie sich gesellschaftliche Normierungen und Einschränkungen in den Körper einschreiben.
Choreografie: Modjgan Hashemian
Dramaturgie: Susanne Vincenz
Video/Bühne/Kostüme: Isabel Robson und Heike Schuppelius
Musik: Oliver Doerell und Behruz Tavakol
Licht und Technische Leitung: Benjamin Schälike
Produktion: Eva-Karen Tittmann
Tanz:
Ashkan Afsharian
Derrick Amanatidis
Kaveh Ghaemi
Modjgan Hashemian
Michele Meloni
Elahe Moonesi
Banafsheh Nejati
Verena Wilhelm
Uraufführung 18.03.2011 im Ballhaus Naunynstrasse
Gastspiele: Istanbul, Köln und Zürich
DON’T MOVE, eine Produktion von Modjgan Hashemian und Susanne Vincenz in Koproduktion mit Kultursprünge. Gefördert aus den Mitteln des Hauptstadtkulturfonds Berlin und des Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten Berlin Interkulturelle Projekte.